Eduard Moerike - AEsthetik und Geselligkeit

Bok av Wolfgang Braungart
Nach wie vor findet Moerike (1804-1875) nicht die Aufmerksamkeit, die ihm eigentlich zukame - wohl auch, weil er sich nicht leicht den grossen Tendenzen des 19. Jahrhunderts zuordnen lasst: Er ist kein Intellektueller wie Heine. Er mischt sich nicht in die grossen politischen Debatten ein. Er thematisiert nicht die wirtschaftlichen und sozialen Umwalzungen. Er begehrt nicht gegen die Dominanz der deutschen Klassik auf; er ist kein Denkmalsturzer. Das Nebensachliche bekommt bei ihm besondere Bedeutung; es wird in einen asthetischen Reflexionsprozess hineingezogen, der mit lebensweltlichen Konkretisierungen einhergeht, so dass sich "AEsthetik"und "Geselligkeit" gegenseitig hervorbringen und spiegeln.