Sexuelle Impotenz : Neuroendokrinologische und pharmakotherapeutische Untersuchungen

Bok av Otto Benkert
Untersuchungen zur A tiologie und Therapie sexuelIer Impotenz wurden bisher vorwiegend entweder im Rahm'en endokrinologischer und andrologischer Forschung oder im Rahmen psychoanalytischer Forschung durchgeftihrt. Systematisch klinisch-psychiatrische Untersu- chungen gab es bei Patienten mit sexuelIer Impotenz bis vor einigen J ahren nicht. Erst durch die neuen Erkenntnisse in der biologisch-psychiatrischen Grundlagenforschung zeichneten sich auch neue Forsch .mgsansiitze zur Kliirung iitiologischer und therapeutischer Fragen bei dieser Krankheit abo Dabei haben zwei Forschungsrichtungen besondere Bedeutung gewonnen: Einmal die Verhaltenstherapie, die auf einem lemtheoretischen Konzept beruht (Lit. s. Glick, 1975) und zum anderen die neuroendokrinologische Forschung, deren DarstelIung - zusam- men mit pharmakotherapeutischen Untersuchungen - Gegenstand dieser Arbeit ist. Neuroendorkin%gische Untersuchungen bei Patienten mit sexuelIer Impotenz sind moglich geworden, weil durch Einftihrung radioimmunologischer Methoden in die klinische Diagnostik neue Erkenntnisse tiber die funktionalen Zusammenhiinge zwischen Hypothala- mus, Hypophyse und der von ihnen abhiingigen Hormone, die in peripheren Drusen gebil- det werden, gewonnen werden konnten. In neurochemischen Arbeiten wurde die zusiitz- Hche Bedeutung der biogenen Amine ftir diese Regulationsmechanismen im Zentralnerven- system gezeigt. In anderen Bereichen der psychiatrischen Forschung, besonders in der De- pressionsforschung (Lit. s. Sachar, 1974), haben neuroendokrinologische Untersuchungen schon zu Befunden gefUhrt, die aufhormonelIe Veriinderungen auch bei psychischen Sto- rungen hinweisen.