Das Flie verhalten Von Kunststoffen Im Walzspalt, Untersucht Am Beispiel Von Poly thylen

Bok av Robert Rautenbach
Auf Grund der geometrisch einfachen Konstruktion eines Walzwerkes sind eine Reihe von Versuchen unternommen worden, den Walzvorgang plasti scher Massen rechnerisch zu behandeln. Th. v. K1RM1N [2] und I. SZAB [3] berechneten den Walzdruck fr ein ideales (plastisch-starres) Material unter Voraussetzung der Saint Venantschen Spannungs-Deformationsbeziehung und der Mohrsehen bzw. v. Mises'schen FlieBbedingung. In diesem Falle muB das Walzgut, das als fester Krper angesehen wird, zwischen den Walzen gleiten. Im Gegensatz hierzu fassen W. BCHE [4] und A. KNESCHKE [5] den Walz vorgang unter Voraussetzung von Wandhaftung als hydrodynamisches Pro blem auf. Sie berechnen unter verschiedenen geometrischen Vereinfachun gen Walzdruck und Drehmoment in Anlehnung an die Sommerfeldsehe Schmier filmtheorie [6] fr Stoffe, die dem Newtonsehen Reibungsansatz (1. 1 ) dy mit y = dt als Deformationsgeschwindigkeit, 1: als Schubspannung und 1) als Zhigkeit gehorchen. Diese Theorien, wie auch die Rechnungen von D. ELEY [7] und R GASKELL [8], beschreiben aber das FlieBverhalten von Kunststoffen im Walzspalt nur sehr ungengend, da die aus Grnden ma thematischer Einfachheit getroffenen Annahmen ber das Verhalten eines Stoffes im plastischen Bereich auf Kunststoffe nicht zutreffen. Kunst stoffe knnen bei Verarbeitungstemperatur weder als feste Krper noch als Flssigkeiten angesehen werden. Ihrem mechanischen Verhalten nach gehren sie in den bergangsbereich "fest-flssig", der bisher wegen der groBen Unterschiedlichkeit der Stoffe noch nicht durch eine Bezie hung erfaBt werden konnte.